„Es waren aber zur selben Zeit etliche eingetroffen, die ihm von denGaliläern berichteten, deren Blut Pilatus mit ihren Opfern vermischt hatte.Und Jesus antwortete und sprach zu ihnen: Meint ihr, dass diese Galiläergrößere Sünder gewesen sind als alle anderen Galiläer, weil sie so etwaserlitten haben? Nein, sage ich euch, sondern wenn ihr nicht Buße tut,werdet ihr alle auch so umkommen! Oder jene 18, auf die der Turm inSiloah fiel und sie erschlug, meint ihr, dass diese schuldiger gewesen sindals alle anderen Leute, die in Jerusalem wohnen? Nein, sage ich euch;sondern wenn ihr nicht Buße tut, so werdet ihr alle auch so umkommen!“(Lukas 13,1-5)
Hier werden in der Bibel von Jesus gleich zwei leidvolle Ereignisse in der
damaligen Zeit angesprochen, um den Menschen eine Antwort auf die
Fragen zum Thema Leid zu geben. Aber erinnern wir uns zunächst an ein
furchtbares Unglück in unserer Zeit: Es war der 26. Dezember 2004, der 2.
Weihnachtstag, ein Sonntagmorgen etwa gegen 9.00 Uhr, als über viele
Urlaubsküsten in Asien plötzlich aus heiterem Himmel die Hölle
hereinbrach. Die indisch-australische Erdplatte hatte sich unter die
Sumatra-Platte geschoben, ein Beben der Stärke 9,1 auf der Richterskala
erzeugt. Zunächst ist man von Hunderten, dann von einigen Tausend
Toten ausgegangen, doch tatsächlich waren über 300.000 Opfer zu
beklagen und dazu weite zerstörte Küstenabschnitte bis weit ins
Landesinnere. Eine wahnsinnige Tragödie. Wir waren später als ARCHE vor
Ort und haben von unseren indischen Partnern schreckliche Bilder – auch
von toten Kindern, als Zeichen der großen Not und Verzweiflung
mitbekommen! Das war damals eine Jahrhundertkatastrophe, wobei
unsere Welt in der Vergangenheit und Gegenwart eigentlich voll ist mit
Krieg und Terror und verschiedenen Katastrophen. Unsere Nachrichten
sind voll von schrecklichen Meldungen – gerade hatten wir den Anschlag in
Boston, Erdbeben im Iran und in China etc.. Übrigens, jeden Tag sterben
150.000 Menschen in der Welt…
Bei all den Unglücksfällen und Schicksalsschlägen lautet gleich immer die
Frage, oder besser gesagt die Anklage: Wo war Gott? Ich möchte auch
gleich die Antwort geben, denn sie lautet schlicht und einfach: Er war da!
Er ist jederzeit immer und überall! Natürlich wird dann weiter gefragt:
Warum hat er das zugelassen? Warum hilft er nicht? Wenn er doch ein
Gott der Liebe ist, dann kann er doch nicht zulassen, dass solche
schrecklichen Dinge geschehen. „Wie kann ein Gott der Liebe solche
Monster schaffen“, sagte einmal ein bekannter Evangelist (Charles
Templeton) über Kriminelle, als er schreckliche Dinge miterleben musste.
Frustriert wandte er sich daraufhin sogar vom Glauben ab. Viele Menschen
reagieren in ähnlicher Weise und lehnen aufgrund des Leides in der Welt
Gott ab und können nicht an ihn glauben.
Menschen fragen ansonsten wenig bis gar nicht nach Gott und klammern
ihn aus ihrem Leben aus, aber für die schlechten Nachrichten muss erdann immer herhalten und man steigert sich in eine große negative
Haltung gegen Gott, die aber ihnen nur selbst schadet. Jemand sagte
deshalb, dass die anklagende Frage nach dem „Warum“, Schwermut,
Depression und Resignation zur Folge haben. Wer jedoch nach dem
„Wozu“ fragt, der behält Gott im Blick.
Nun gibt es nicht wenige Christen, die erklären, dass bei diesem
schrecklichen Dingen der Teufel sein Unwesen auf übelste Weise getrieben
hat, aber doch Gott nichts damit zu tun hat, denn Gott ist doch nicht der
Urheber des Bösen, sondern der Teufel (Jakobus 1,13). Gott ist Licht und in
ihm ist keine Finsternis (1Johannes 1,5)! Aber hat Gott wirklich nichts
damit zu tun?
Die Predigt gibt es hier als PDF: Kriege, Katastrophen…, wieso gibt es Leid