Eine Predigt von Pastor Andy Mertin, gehalten im Lighthouse am 22.09.2012
„Darum lassen wir uns nicht entmutigen; sondern wenn auch unser äußerer Mensch zugrunde geht, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert. Denn unsere Bedrängnis, die schnell vorübergehend und leicht ist, verschafft uns eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, da wir nicht auf das Sichtbare sehen, sondern auf das Unsichtbare; denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig. Denn wir wissen: Wenn unsere irdische Zeltwohnung abgebrochen wird, haben wir im Himmel einen Bau von Gott, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist. Denn in diesem [Zelt] seufzen wir vor Sehnsucht danach, mit unserer Behausung, die vom Himmel ist, überkleidet zu werden — sofern wir bekleidet und nicht unbekleidet erfunden werden. Denn wir, die wir in dem [Leibes-]Zelt sind, seufzen und sind beschwert, weil wir lieber nicht entkleidet, sondern überkleidet werden möchten, so dass das Sterbliche verschlungen wird vom Leben. Der uns aber hierzu bereitet hat, ist Gott, der uns auch das Unterpfand des Geistes gegeben hat. Darum sind wir allezeit getrost und wissen: Solange wir im Leib daheim sind, sind wir nicht daheim bei dem Herrn. Denn wir wandeln im Glauben und nicht im Schauen. Wir sind aber getrost und wünschen vielmehr, aus dem Leib auszuwandern und daheim zu sein bei dem Herrn. Darum suchen wir auch unsere Ehre darin, dass wir ihm wohl gefallen, sei es daheim oder nicht daheim. Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl des Christus offenbar werden, damit jeder das empfängt, was er durch den Leib gewirkt hat, es sei gut oder böse.“
2. Korinther 4,16 – 5,10
Paulus hatte viele Gegner in der Gemeinde in Korinth, aber auch sonst war sein
Leben von vielen Herausforderungen geprägt. Er war ständig in Gefahr und hatte
immer Stress mit irgendwelchen Leuten, die ihm nicht wohl gesonnen waren. Sein
Dienst war also alles andere als einfach, auch wenn er ein vollmächtiger Apostel war.
Vielleicht haben wir nicht ganz diese Probleme, aber auch wir haben es oft nicht
leicht und haben im Laufe unseres Lebens mit manchen Herausforderungen zu
kämpfen und manchmal ist man kraftlos, niedergeschlagen und möchte am liebsten
resignieren. In diesem Abschnitt wird uns ganz doll Mut gemacht, uns aber nicht
entmutigen zu lassen, denn als Kinder Gottes haben wir eine lebendige Hoffnung –
den Himmel. Wir sind hier auf der Erde doch nur auf der Durchreise, das irdische
Leben ist ein Kurztripp im Vergleich zu der Ewigkeit des Himmels bzw. der neuen
Erde, die Gott uns einmal geben wird. Wenn das für uns kein Grund zur Freude ist?
Für Christen in Not und Verfolgung war dies zu allen Zeiten der größte Trost und
eine Freude, die ihnen niemand nehmen konnte.
Geistliche Stärke ist wertvoller als physische
Darum lassen wir uns nicht entmutigen; sondern wenn auch unser äußerer Mensch
zugrunde geht, so wird doch der innere Tag für Tag erneuert. (2Korinther 4,16)
Paulus äußerer Mensch ging nicht nur aufgrund seines natürlichen Alterungsprozesses
zu Grunde, sondern auch gerade aufgrund seiner vielen Leiden für
Christus. Sein Körper trug Narben von Schlägen (Apostelgeschichte 16,22; 21,30-32),
Auspeitschungen (2Korinther 11,24), Gefängnisaufenthalten (Apostelgeschichte
16,24) und sogar von einer Steinigung (Apostelgeschichte 14,19; 2Korinther 11,25).
Aber im direkten Zusammenhang mit dem Sterben des äußeren Menschen von
Paulus, stehen das Wachstum und die Reifung des inneren Menschen, womit
bekanntlich Herz und Seele gemeint ist. Bei der Errettung wird unser innerer Mensch
von neuem geboren, bzw. neu geschaffen (2Korinther 5,17) und durch das Wirken
des Heiligen Geistes beständig erneuert. Er ist eine Kraftquelle, die in uns sprudelt
und uns auf dem Weg der Heiligung Jesus immer ähnlicher macht.
Vor einigen Jahren hatte ich mit einem schwerstkranken TV-Zuschauer aus der
Schweiz zu tun. Er hatte Krebs und wurde schwächer und schwächer. Ich telefonierte
regelmäßig mit ihm. Auch wenn er noch ein Baby im Glauben war, so war er doch
voller Freude und Sehnsucht nach Jesus und auf den Himmel. Das war seine
Hoffnung und das machte ihn innerlich stark, auch wenn er äußerlich abbaute und
schließlich kaum mehr sprechen konnte und schließlich verstarb. Auch der walisische
Theologe Dr. Martyn Lloyd Jones konnte am Ende seines Lebens nicht mehr
sprechen, so schwach war er. Als einmal eine seiner Töchter an seinem Bett saß,
wies er auf 2Korinther 4,16-18 hin. Als sie ihn fragte, ob er damit seinen eigenen
Zustand meine, nickt er heftig mit dem Kopf. Unser äußere Körper geht mit der Zeit
kaputt, aber der innere bleibt fit und erneuert sich Tag für Tag, wenn wir mit
Christus leben. Unsere Seele stirbt nie!
Auch wenn unsere Gesellschaft manchmal so tut, als würden wir immer jung sein.
Man hofft jung und vital bis ins höchste Alter zu bleiben und manche lassen sich
sogar nach dem Tod einfrieren und hoffen, dass man in der Wissenschaft einen Weg
findet, den Körper zu erneuern und wiederzubeleben. Aber unser Körper ist nun mal
dem Verfall preisgegeben und schwach und gebrechlich. Die Folge der Sünde ist der
Tod, dem niemand ausweichen kann. Daran wird sich niemals etwas ändern, auch
wenn heute bei uns die Altersgrenze aufgrund der guten medizinischen Versorgung
noch oben geht.
Viele von uns halten sich fit und verbringen viel Zeit mit Sport und Wellness. Das ist
ja an sich auch was Gutes, wenn man dabei nicht den Rest seines Lebens vergisst
und vor allen Dingen nicht sein Leben mit Gott. Was nützen dir Traummaße, ob als
Mann oder Frau, wenn du innerlich immer mehr abbaust und geistlich verhungerst.
Was nützt dir ein Adoniskörper, wenn du innerlich ein Wrack bist. Dann lieber ein
körperliches Wrack und innerlich stark und fit und geistlich gut drauf. Deshalb
trainiere und pflege lieber deine Seele, deine Beziehung zu Jesus – setze alles daran,
dass deine geistlichen Muskeln, deine geistliche Schönheit zunimmt. Jage der
Heiligung nach, d.h. strebe immer mehr danach Jesus ähnlicher zu werden. Habe
deine „stille Zeit“, lies die Bibel und bete. Habe geistliche Gemeinschaft in den
Gottesdiensten, Haus- und Arbeitskreisen. Suche Gott und du wirst geistliches
Wachstum erleben. Die Nähe zu Gott verändert deinen Charakter, verändert dein
Leben. Gott helfe uns, die Prioritäten zu sehen, auf die es im Leben wirklich
ankommt. Unser Körper, die Hülle, die wird einmal im Grab verwesen, aber unsere
Seele wird ewig leben und bei Gott sein. Deshalb ist unsere Hoffnung und Sehnsucht
der Himmel!
Unsere Zukunft ist wichtiger als die Gegenwart
„Denn unsere Bedrängnis, die schnell vorübergehend und leicht ist, verschafft uns
eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit, da wir nicht auf das
Sichtbare sehen, sondern auf das Unsichtbare; denn was sichtbar ist, das ist zeitlich;
was aber unsichtbar ist, das ist ewig.“ (2Korinther 4, 17-18)
Paulus hatte die richtige Sichtweise in Bezug auf die Schwierigkeiten des Lebens.
Auch wenn seine Leiden sein ganzes Leben anhielten und überaus groß und
umfangreich waren, so hielt er sie doch für leicht und nur für vorübergehend.
Warum? Weil er die Zukunft im Blick hatte! Er war sich bewusst und wir sollten es
auch sein, dass unser Leben auf dieser Erde im Vergleich zur Ewigkeit nur ein
Wimpernschlag, ein Hauch ist. Petrus sah das genauso und schrieb: „Dann werdet
ihr euch jubelnd freuen, die ihr jetzt eine kurze Zeit, wenn es sein muss, traurig seid
in mancherlei Anfechtungen, damit die Bewährung eures Glaubens (der viel
kostbarer ist als das vergängliche Gold, das doch durchs Feuer erprobt wird) Lob,
Ehre und Herrlichkeit zur Folge habe bei der Offenbarung Jesu Christi.“ (1Petrus 1,6-
7)
Wir tun gut daran zwischen den Leiden der Gegenwart und der Herrlichkeit der
Zukunft eine Verbindung herzustellen und sie als Ganzes zu sehen, denn dann
verlieren die Bedrängnisse ihre Schrecken für uns. Wenn du auf dem Zahnarztstuhl
sitzt und nur den grimmigen Gesichtsausdruck des Arztes und den Bohrer siehst,
dann ist das alles schwierig, aber wenn du die Augen zu machst und an die nette
Verabredung am nächsten Tag denkst etc., dann sieht das schon anders aus, oder?
Oder der Arzt sagt: „Das ist jetzt nur ein kleiner Pieks.“ Ok, ist ein schwaches
Beispiel, kann dir aber trotzdem helfen…
Die kommende ewige Herrlichkeit wiegt das Leiden auf der Erde nicht nur auf,
sondern übersteigt unsere Vorstellungskraft. Es ist nur ein kleiner Pieks. Man kann es
gar einfach nicht vergleichen, wie groß und mächtig der Kontrast von der Gegenwart
zur Ewigkeit ist. Es ist wie mit einer Sekunde, ein Wimpernschlag im Vergleich zur
unendlichen Ewigkeit. Aber was ist eigentlich Ewigkeit? Eine nie aufhörende Zeit! Ein
Kind fragte seinen Vater: „Wie lange dauert die Ewigkeit?“ Der Vater überlegte lange,
dann sagt er: „Stell dir vor: Alle Berge, die es auf der ganzen Welt gibt, würden zu
einem riesengroßen Berg zusammengetragen. Und dann kommt alle tausend Jahre
ein kleiner Vogel und wetzt kurz seinen Schnabel an diesem riesigen Berg. Wenn auf
diese Weise der ganze Berg verschwunden ist, weil der kleine Vogel ihn komplett
‚abgewetzt’ hat – dann ist eine einzige Sekunde der Ewigkeit vorbei.
Paulus erkannte, dass die Welt vergehen würde und deshalb konzentrierte er sich auf
die Ewigkeit. Alle Reize und Angebote der Welt – und da gibt es viele – waren für ihn
nicht von Interesse. Ihm ging es nicht um Reichtum, um Ehre, obgleich er von
seinen Voraussetzungen als Schüler des wichtigsten Rabbis seiner Zeit, alle
Möglichkeiten hatte Karriere zu machen und vermutlich schon zu den oberen 10.000
in Israel gehörte. Aber er hielt das alles für Dreck im Vergleich zu Christus und der
kommenden Herrlichkeit. Was ist dir wichtig? Denkst du nur an deine Karriere, wie
du Kohle machen kannst und es zu Macht und Ansehen bringst. Legst du deinen
Schwerpunkt auf deinen Körper, auf deinen Partner, deine Familie, dein Hobby? Liegt
dein Fokus auf den Vergnügungen der Welt und suchst du darin dein Glück, oder ist
dein Blick nach oben gerichtet? Sammelst du Schätze auf Erden oder für den Himmel
(Matthäus 6,19-21)? Wir sind leider so sehr auf das Irdische fixiert und drehen uns
darum, anstelle uns den wirklich wichtigen Dingen zu widmen. D.h. deine Hoffnung
und Sehnsucht soll der Himmel, soll Jesus sein!
Nach dem Tod geht es erst richtig los
„Denn wir wissen: Wenn unsere irdische Zeltwohnung abgebrochen wird, haben wir
im Himmel einen Bau von Gott, ein Haus, nicht mit Händen gemacht, das ewig ist.
Denn in diesem [Zelt] seufzen wir vor Sehnsucht danach, mit unserer Behausung,
die vom Himmel ist, überkleidet zu werden — sofern wir bekleidet und nicht
unbekleidet erfunden werden. Denn wir, die wir in dem [Leibes-]Zelt sind, seufzen
und sind beschwert, weil wir lieber nicht entkleidet, sondern überkleidet werden
möchten, so dass das Sterbliche verschlungen wird vom Leben. Der uns aber hierzu
bereitet hat, ist Gott, der uns auch das Unterpfand des Geistes gegeben hat.
(2Korinther 5,1-5)
Erst vor ein paar Tagen sprach ich mit einem Mann über den Glauben. Er konnte sich
beim besten Willen nicht vorstellen, dass es nach dem Tod etwas geben könnte,
auch wenn ihn die Schönheit der Natur ins Grübeln brachte, dass da womöglich doch
ein Gott ist, der hinter allem steckt. Wir wissen, wie Paulus, dass es nach dem Tod
erst richtig losgeht. Der Tod ist keine Endstation, sondern Durchgangsstation bzw.
Eingang zum ewigen Leben. D.h. wir sind nur einen Hauch von der Ewigkeit entfernt.
Im Film Gladiator wird dies immer wieder herausgestellt.
Paulus hatte sogar eine richtige Vorfreude, hatte regelrecht Lust auf das Sterben, um
dann bei seinem geliebten Herrn in der Ewigkeit zu sein (Philipper 1,23). Für Paulus
hatte der Tod seinen Schrecken verloren, zumal er ihm oft ins Angesicht geschaut
hatte, als z.B. die Steine flogen, er im Gefängnis festsaß, oder ihn eine Bedrängnis
ergriff, die ihn schier verzweifeln ließ (2Korinther 1,8-10). Paulus als Zeltmacher ging
so in seinem Job auf, dass er unseren Körper mit einem Zelt vergleicht. Unser
„Zelt“ wird einmal abgebrochen – d.h. wir werden alle einmal sterben. Dabei hat
allein Gott hat den Zeitpunkt bestimmt, wann wir sterben müssen und nicht
Menschen und Krankheiten oder Katastrophen, oder gar der Teufel. Bei dem einen
ist es nur früher und bei dem anderen später. Aber Gott holt nach und nach Seine
geliebten Kinder zu sich in den Himmel. Ist doch logisch, dass der Papa seine Kinder
um sich haben will. Gott will doch nur das Beste für uns und hat nur eine begrenzte
Zeit einen Auftrag für uns auf dieser Erde! Deshalb ist es unpassend, wenn Christen
eine übertriebene Sorge um das körperliche Wohlergehen an den Tag legen oder
eine krankhafte Angst vor dem Tod. Es ist so als wolle man lieber mit Gewalt in einer
finsteren stinkenden Müllgrube sitzen bleiben und nicht in den hellen Palast als neues
Zuhause wechseln zu wollen. Da gefällt mir eine alte Schwester unserer Gemeinde,
die im Koma lag, zu sich kam und enttäuscht feststellte: „Ich bin ja immer noch
hier.“ Wenige Tage später hatte sie es dann aber geschafft und wurde von Gott nach
Hause geholt. D.h. nicht, dass man schon auch verantwortlich für seinen Körper, für
sein Leben ist und entsprechend Vorsorge treffen und nicht leichtsinnig durch die
Welt spazieren soll. Aber wo ist unsere Sehnsucht nach dem Himmel? Was sind
unsere Themen? Was beschäftigt uns? Geht es um das Diesseits oder um das
Jenseits? Nach dem Tod geht es erst richtig los! Das Beste kommt erst noch!
Wir werden „überkleidet“ – d.h. erhalten einen neuen, einen perfekten Körper. In
1Korinther 15,36-49 wird über das Thema Auferstehung gesprochen, und dass wir
am jüngsten Tag, wenn Jesus wiederkommt eine wundersame Verwandlung erfahren
werden, so wie eine hässliche Raupe zu einem wunderschönen Schmetterling wird.
Unsere Seele verbindet sich dann in einem einzigen Augenblick mit einem neuen
Herrlichkeitsleib, so wie Jesus ihn bereits hat. Das ist ein unvergänglicher Körper,
ohne Krankheit, ohne Schmerzen, ohne Übergewicht, ohne Falten, ohne Sünde. Wir
werden alle einen perfekten genialen Body haben. Aber wirklich alle? Nein, nur die,
die auch wirklich zu Jesus gehören und von neuem geboren sind. Nur die, werden
mit einem neuen Körper „überkleidet“.
Aber nicht nur unser Körper wird im Himmel neu sein, unser ganzes Leben wird
himmlisch sein. Wir lieben zwar Hamburg unsere Perle, aber der Himmel ist eine
ganz andere Liga, denn die schönsten Flecken dieser Erde sind im Vergleich die
reinste Hölle. Gott stellt wieder her und schenkt uns eine neue Erde und wir werden
bei Gott sein, in Wohnungen, die Jesus uns bereitet hat. Ein Leben in ewiger
Glückseligkeit, in Harmonie, Liebe, Freude und Frieden. Es ist ein Ort der „goldenen
Straßen“ und der mit „Edelsteinen geschmückten Perlentore“ ohne Leid, Schmerz
und Geschrei, ohne Hass, Streit, Krieg und Katastrophen, ohne Hunger, Krankheit,
Leid und unsere Worte und unsere Fantasie reicht nicht aus, um den Himmel zu
beschreiben. Und das Größte dabei ist, dass Jesus da ist, denn wäre er nicht da,
wäre es nicht der Himmel, sondern vielmehr die Hölle. Wir werden einmal das sehen
und erleben, was wir geglaubt haben. Paulus hat gesagt: „Denn wir wandeln im
Glauben und nicht im Schauen. Wir sind aber getrost und wünschen vielmehr, aus
dem Leib auszuwandern und daheim zu sein bei dem Herrn.“ (2Korinther 5,7-8) Ja,
noch ist es nicht soweit. Noch leben wir im Glauben, noch haben wir das Ziel nicht
erreicht und noch sehen wir nichts. Aber wir glauben daran und wissen, dass es so
sein wird, denn Gott hat es uns versprochen. Und so sollte auch bei uns so eine
unbändige Sehnsucht, wie bei Paulus sein, eine Vorfreude auf den Himmel. Es ist das
Warten auf eine lang ersehnte Auswanderung, wie es hier auch buchstäblich genannt
wird. Nur das es nicht die USA, Kanada oder Australien ist, sondern der Himmel.
Kinder sehnen mit leuchtenden Augen Weihnachten herbei und zählen die Tage bzw.
öffnen voller Spannung ein Türchen des Adventskalenders nach dem anderen. In
ihrem Bauch kribbelt es, wenn sie an Heiligabend, wenn sie an die Bescherung
denken. Sie fragen: „Wie lange noch?“ Haben wir auch so eine Sehnsucht nach
Jesus? Er ist unser Retter und König, er ist unsere Hoffnung! Er hat sein Leben für
unsere Sünde am Kreuz gegeben, damit wir mit ihm ewig leben dürfen – ein
unfassbares Geschenk unseres lieben Gottes! Noch leben wir hier und haben einen
Auftrag zu erfüllen, aber das Schönste kommt noch – unsere Hoffnung ist der
Himmel.
Darum geben wir alles!
„Darum suchen wir auch unsere Ehre darin, dass wir ihm wohl gefallen, sei es
daheim oder nicht daheim. Denn wir alle müssen vor dem Richterstuhl des Christus
offenbar werden, damit jeder das empfängt, was er durch den Leib gewirkt hat, es
sei gut oder böse.“ (2Korinther 5,9-10) Hierbei alles zu geben, ist ein heiliger Ehrgeiz
für das höchste Ziel, mit der größten Hingabe und aus den tiefsten Motiven. Paulus
hatte gelernt unabhängig und frei zu sein. Ihm war nicht wichtig, was Menschen von
ihm dachten, sondern was Gott von ihm dachte. Ihm waren Menschen und materielle
Dinge nicht wichtig, sondern einzig und allein Jesus Christus, den er über alles liebte
und verehrte. Das gilt auch für uns! Ebenso wollen wir es in punkto Hingabe dem
Apostel nachmachen und alles geben. Nicht nur die Römer, sondern auch uns
ermahnt er: „Ich ermahne euch nun, ihr Brüder, angesichts der Barmherzigkeit
Gottes, dass ihr eure Leiber darbringt als ein lebendiges, heiliges, Gott wohlgefälliges
Opfer: das sei euer vernünftiger Gottesdienst!“ (Römer 12,1) Wenig später sagt er
weiter: „Denn keiner von uns lebt sich selbst und keiner stirbt sich selbst. Denn
leben wir, so leben wir dem Herrn, und sterben wir, so sterben wir dem Herrn; ob
wir nun leben oder sterben, wir gehören dem Herrn.“ (Römer 14,7-8) Es ist ein
heiliger Ehrgeiz Gott in diesem und im zukünftigen Leben wohl zu gefallen. Dafür
hatte er ein klares Motiv, denn er wusste dass einmal alle Menschen vor dem
Richterstuhl Christi erscheinen müssen. Hierbei muss klar gestellt werden, dass die
Gläubigen nicht aufgrund ihrer Sünden vor Gott erscheinen müssen, denn die hat
Jesus bereits ans Kreuz getragen und wurde dort für uns gerichtet. Seitdem gibt es
für Kinder Gottes keine Verdammnis mehr (Römer 8,1)! Nein, hierbei geht es um ein
Beurteilen der Taten eines jeden Einzelnen und es wird sich zeigen, was Bestand hat.
Manche nennen es das Preisgericht. Wir erhalten unseren Lohn für das was wir mit
unserem Leben angefangen haben. Das „göttliche Feuer“ wird prüfen, ob diese
Taten „gut“ oder „böse“ sind, also ob wertvoll oder nutzlos, ob Gold und Silber oder
Stroh (vgl. 1Korinther 3,11-15). Die Hoffnung und Sehnsicht auf den Himmel hat
keine Lethargie für das irdische Leben zur Folge, sondern volle Hingabe und Einsatz
um einmal von Gott gut und wohlwollend beurteilt zu werden.
Hast du diesen Ehrgeiz? Gibst du alles, um das ersehnte Ziel zu erreichen? Wie sieht
deine Hoffnung aus? Unser Leben beinhaltet auch manche schwere Phase. Das sind
Probleme und Nöte, aber letztlich sind dies „Peanuts“ gegenüber der kommenden
Herrlichkeit des Himmels. Unsere Sehnsucht, unsere Hoffnung ist der Himmel, ist bei
Jesus zu sein – das ermutigt uns und wir freuen uns darauf!
Dieser Text ist so tröstlich. Mein Papa ist gestorben. Er war so gütig, nicht nur zu seiner Familie. Er hat sehr die Natur geliebt und die Tiere, Vögel. Bitte kann mir jemand eine Antwort geben, wie das denn im Himmel ist? Himmel ist so abstrakt, sehen wir uns in Fröhlichkeit wieder, können wir etwas tun, etwas machen? Jesus ist die Hauptsache, aber wir können doch nicht immer nur so auf den Knien anbeten? Wertden Vögel zwitschern? Die Esotherik gibt viele Erklärungen, aber das möchte ich nicht. Sind wir im Himmel strahlend jung? Alle? Wrden wir uns erkennen? Manches haben wir an unseren Lieben versäumt. Wer macht es an ihnen gut?
Für eine Antwort wäre ich sehr dankbar. Herzliche Grüße, Jasmin
Hallo Jasmin,
Danke für dein Feedback. Zunächst wünsche ich dir und euch als Familie weiter viel Kraft und Trost und ganz viel Segen und Geborgenheit in Jesus!
Ja, manche Beschreibungen in der Bibel über den Himmel mögen etwas abstrakt klingen, wie z.B. die „goldenen Straßen“ und „Perlentore“, die uns aber etwas von der unfassbaren Schönheit, Größe und Reinheit der Herrlichkeit bei Gott deutlich machen sollen. U.a. in Offenbarung 21 sehen wir dann aber auch, dass der Himmel eine neue Erde ist, so wie wir sie hier erleben. Also mit der schönsten unvergleichlichsten Natur, mit Pflanzen und Tieren, einer genialen Stadt und somit auch einem normalen gesellschaftlichem Leben mit vielen verschiedenen Aktivitäten. Allerdings ist alles, was im Himmel bzw. auf dieser neuen Erde ist, perfekt und vollkommen, nur Harmonie und ewiger Freude und Glück, ohne Leid und Sünde. Alles Böse hat keinen Zugang und das Wichtigste ist, Jesus im Zentrum des Ganzen!
Ich habe übrigens zum Himmel noch eine gleichnamige Predigt, wie diese Jugendpredigt, in der Gemeinde gehalten – zu finden im Predigtarchiv vom 23.12.2012 zu Philipper 3,20-21 in der Arche Gemeinde http://www.arche-gemeinde.de
Mir haben zum Thema Himmel z.B. auch die Bücher von Randy Alcorn (Der Himmel) und von Joni Eareckson-Tade (Spiel mir das Lied vom Himmel) sehr geholfen.
Liebe Grüße
Andy (Jugendpastor der Arche)