Predigt von Pastor Andy Mertin am 05.01.2013 im ARCHE Lighthouse
Wer aber bis ans Ende standhaft bleibt, der wird gerettet werden. (Matthäus 24,13)
Dies ist die Jahreslosung 2013 für die ARCHE Jugend, die uns gleichzeitig ermahnt
aber auch ermutigt. Ich werde dabei an meine Läufe in der Schulzeit erinnert, als ich
öfters die Zähne zusammenbeißen musste, um das Ziel auch wirklich zu erreichen,
weil ich z.B. meine Kräfte falsch eingeteilt hatte.
Aber schauen wir uns zunächst den Zusammenhang des Ausgangstextes näher an.
Jesus hielt eine knallharte unvergleichliche Straf- und Drohrede, die immer wieder
von Ausrufen: „Wehe euch!“ unterbrochen wurde (Matthäus 23). Sie galt den
heuchlerischen Schriftgelehrten und Pharisäer, die blind und taub für die Wahrheiten
des Wortes Gottes waren und die wahren Gläubigen verfolgten. Ihre Boshaftigkeit
und Ungerechtigkeit schrie zum Himmel. Am Ende seiner Rede klagte Jesus über
Jerusalem und warnte vor dem drohenden Untergang: „Siehe, euer Haus wird euch
verwüstet gelassen werden.“ (Matthäus23,38). Mit diesen ernsten Worten, die
insbesondere auf den Tempel abzielten, wandte sich Jesus auch buchstäblich vom
Tempel ab und ging weg. Die Jünger waren daraufhin offensichtlich verwirrt und
wollten ihm noch einmal die gewaltigen Ausmaße des Tempels vor Augen führen, so
als wenn sie nicht glauben könnten, dass hier etwas zerstört werden könnte. Ganz
sicher waren sie als Juden stolz und begeistert von diesem gigantischen einmaligen
Bauwerk.
Der Bau dieses zweiten jüdischen Tempels (der erste stammte bekanntlich von König
Salomo) wurde unter der Leitung von König Herodes 20 v. Chr. begonnen und ca. 64
n. Chr. unter großen und sorgfältigen Einsatz fertig gestellt. Die gesamte
Tempelanlage war in etwa 200 m lang und 100 m breit, hatte also nahezu eine
Fläche von 20.000 Hektar und bot 10.000 Gläubigen Platz. Diese Fläche entsprach 15
% der Stadt Jerusalems, einer Stadt mit seinerzeit 100.000 Einwohnern.
Der Tempel an sich hatte eine Höhe von ca. 50 m und gehörte damals zu den
beeindruckendsten Gebäuden der Welt. Er war aus riesigen glänzenden weißen
Marmorsteinen (12 x 3,5 x 3,5) gefertigt und strahlte gleißend hell in die weite
Umgebung, zumal überall Platten und Verzierungen aus purem Gold angebracht
waren, so z.B. die komplette Ostmauer und das Dach, die das Sonnenlicht
reflektierten.
Auf dem gegenüberliegenden Ölberg mit einem fantastischen Blick auf den Tempel
spricht Jesus nun weiter mit seinen Jüngern über die zukünftigen Ereignisse. Diese
Worte zählen dabei zu den stärksten Prophetien der Bibel. Er beginnt mit den
schockierenden Worten über die Zerstörung des Tempels: “Seht ihr nicht dies alles?
Wahrlich, ich sage euch: Hier wird kein Stein auf dem anderen bleiben, der nicht
abgebrochen wird!“ (Matthäus 24,1) Wir können gut nachvollziehen, dass die
erschreckten Jünger wissen wollten, wann das geschehen würde und sie vermuten
damit gleichzeitig das Ende der Welt, was jedoch von Jesus nicht bestätigt wird. Er
verweist zwar auf Ereignisse wie Kriege, Erdbeben, Hungersnöte oder Verführungen,
fügt dann jedoch hinzu: „Das ist erst der Anfang der Wehen.“ (Matthäus 24,8) Jesus
spricht dann weiter von Verrat und Verfolgung und vom Überhandnehmen der
Gesetzlosigkeit und dem Erkalten der Liebe unter den Menschen und schließt mit
dem entscheidenden Zeichen ab: „Und dieses Evangelium vom Reich wird in der
ganzen Welt verkündigt werden, zum Zeugnis für alle Heidenvölker, und dann wird
das Ende kommen.“ (Matthäus 24, 14). Alle diese Vorhersagen erfüllten sich in den
kommenden Jahren, bevor sich die schrecklichen Ereignisse in und um Jerusalem
und überhaupt in Israel 70 n. Chr. zuspitzten.
Nach dem generellen Überblick über die Endzeit kehrt Jesus wieder zum Thema der
Zerstörung Jerusalems zurück (Matthäus 24, 15 ff.). Er zitiert den Propheten Daniel,
der schon die erneute Zerstörung Jerusalems und des neuen Tempels angekündigt
hatte, als diese noch in Schutt und Asche lagen (Daniel 8,11; 9,26.27). Jesus warnt
seine Jünger vor dieser kommenden Katastrophe und rät ihnen, darum zu beten,
dass sie nicht im Winter oder am Sabbat fliehen müssen (Matthäus 24,20).
Die Prophezeiung von Jesus hat sich 40 Jahre später genauestens erfüllt, indem die
Römer 70 n. Chr. Jerusalem und den Tempel vollständig zerstörten. Die Belagerung
Jerusalems begann jedoch bereits 66 n. Chr. durch den römischen Feldherrn Gallus,
der sich jedoch schon bald wieder zurück zog. Darin sahen die damaligen Christen,
das von Jesus angekündigte Zeichen, dass sie Jerusalem und auch Judäa verlassen
sollten. Viele flohen auf die andere Seite des Jordans in die Berge (Lukas 21,20-24;
Matthäus 24,15). Kurz darauf – es war inzwischen das Jahr 67 n. Chr. – fiel der
spätere römische Kaiser Vespasian in Judäa ein und begann mit der Eroberung des
Landes. Im Jahr 70. Chr., also 3 1/2 Jahre nach Beginn des Krieges, eroberte sein
Sohn Titus Jerusalem, während sich fast 1 Mio. Juden anlässlich des Sabbatfestes
aus dem gesamten römischen Reich in Jerusalem eingefunden hatten. Die Zustände
in Jerusalem während der Belagerung entsprechen genau Jesu Beschreibungen.
Während sich die Juden gegen die Römer verteidigten, bekämpften sich
untereinander unterschiedliche jüdische Parteien in der Stadt und verbrannten u.a.
sämtliche Lebensmittelvorräte. Gewalt und Mord waren an der Tagesordnung. Im
Kampf ums Überleben aßen die Einwohner sogar Menschenfleisch, wie der jüdischrömische
Geschichtsschreiber Josefus Flavius berichtet. Es war eine grausame Zeit,
wie sie die Welt zuvor noch nicht erlebt hat. Die meisten, aus dem Belagerungsring
flüchtenden Juden, wurden von den Römern gefangen genommen und gekreuzigt, so
dass die Hügel rund um Jerusalem mit Kreuzen gesäumt waren. Der Tempel wurde
bei den Kämpfen bis auf die Westmauer, der heutigen Klagemauer, die von den
Römern als Mahnmal stehen gelassen wurde, vollständig zerstört. Er ging in
Flammen auf, auch wenn Titus ihn erhalten wollte. Die gierigen, von Hass erfüllten
römischen Soldaten hatten ganze Arbeit geleistet und rissen den Tempel
buchstäblich Stein für Stein auseinander, um an das durch das Feuer geschmolzene
Gold zu gelangen. Etwa 1 Mio. Juden wurden in alle Welt verschleppt – das jüdische
Staats- und Tempelwesen hatte aufgehört zu existieren. Aber weil die Christen auf
die Worte von Jesus achteten, und nach der ersten kurzen Belagerungsphase aus der
Stadt flohen, wurden sie gerettet und niemand kam bei diesen Kämpfen ums Leben.
Halte durch!
Unser Text sagt: „Wer aber bis ans Ende standhaft bleibt , der wird gerettet werden.“
Andere Übersetzungen sagen: durchhalten, dran bleiben, aushalten und vor allen
ausharren. Dieser Ausdruck findet sich in den meisten Übersetzungen und zieht sich
wie ein roter Faden durch das neue Testament. Wir werden als Gläubige, Jünger
Jesu immer wieder dazu aufgerufen – auszuharren.
Aber was ist eigentlich ausharren? Viele Denken, dass Ausharren bedeutet, still da zu
sitzen und bis zum Schluss lethargisch auszuhalten. Aber Ausharren ist nicht, sich
zurückzulehnen und zu sagen: „ Ich ertrage es, bis es vorbei ist.“ Eine Definition von
Ausharren ist: unbeirrbare Beständigkeit oder gleichbleibende Ausdauer und zwar in
der Nachfolge von Jesus, egal was kommt.
Die Jünger gehörten zu der Generation, die diese schrecklichen Ereignisse in
Jerusalem wenigstens aus der Ferne miterlebten (Matthäus 24,34), wenn sie nicht
zuvor schon den Märtyrertod gestorben waren, wie es uns Überlieferungen und
Legenden wissen lassen. Sicher ist jedoch, dass alle Jünger im Leben ihrer Nachfolge
durchhielten und ihrem geliebten Herrn treu blieben!
1. Bartholomäus
Bartholomäus unternimmt Missionsreisen nach Kleinasien, Mesopotamien, Indien,
Ägypten, Armenien. Dort bekehrt er den König; dessen Bruder lässt den Apostel
daraufhin zu Tode foltern – ihm wird bei lebendigem Leib die Haut abgezogen,
andere Quellen sprechen davon, dass er gekreuzigt wurde.
2. Jakobus der Jüngere
Als erster Bischof Jerusalems bekehren sich bei ihm viele Juden, er unternimmt
Missionsreisen durch das Heilige Land. Ostern 62 n. Chr. lässt der jüdische
Hohepriester Ananos Jakobus vom Tempel stürzen – andere Quellen sprechen von
Steinigung.
3. Andreas
Der Bruder des Petrus predigt das Evangelium vor allem bei den wilden Skythen in
Südrussland. Er bewirkt viele Wunder und wird in Griechenland gekreuzigt, weil sich
bei ihm die Frau des römischen Statthalters Ägeas bekehrt. Da auch er aus Ehrfurcht
nicht wie Christus sterben will, schlägt man ihn an ein schräges Kreuz (an
Bahnübergängen zu sehen), dass deshalb heute Andreaskreuz genannt wird.
4. Matthias
Er missioniert in Judäa, dann in Äthiopien, wo er viele Wunder vollbringt. Im Jahr 63
n. Chr. wird Matthias von Heiden mit einem Beil enthauptet.
5. Petrus
Er heilt Kranke, weckt eine Tote auf, zieht durch Kleinasien und Griechenland nach
Rom und wird für 25 Jahre „erster Papst“ bzw. Bischof von Rom. Im Jahr 64 n. Chr.
wird er wie viele andere Christen unter Kaiser Nero ans Kreuz geschlagen. Kopfüber,
denn er will aus Ehrfurcht nicht den gleichen Tod wie Jesus erleiden.
6. Johannes
Der Lieblingsjünger Jesu. Er wirkt insbesondere in Ephesus, wo er in
Auseinandersetzungen mit den Priestern der Artemis stand und sogar einen Gifttrank
überlebte. Damit nicht genug, denn er überlebt ebenfalls eine schlimme Folter in
Rom, als man ihn in einem Kessel mit siedendem Öl übergoss. Später wird er auf die
Insel Patmos verbannt, wo er die Offenbarung schreibt. Ca. 100/101 n. Chr. stirbt er
im hohen Alter in Ephesus.
7. Thomas
Thomas missioniert in Syrien und im Iran, zieht nach Indien, wo er bei seinen
Missionstätigkeiten mit dem Schwert durchbohrt wurde.
8. Jakobus der Ältere
Jakobus der Ältere missioniert angeblich in Spanien. Nach seiner Rückkehr stirbt er
Ostern 44 n. Chr. in Jerusalem als erster Apostel den Märtyrertod – er wird auf
Befehl des Königs Herodes Agrippa mit dem Schwert enthauptet.
9. Philippus
Philippus predigt zwanzig Jahre lang bei Reiternomaden in der südrussischen Steppe,
Mit 87 wird er in Hierapolis (heute Pamukkale/Türkei) gekreuzigt.
10. Matthäus
Matthäus verlässt um 42 n. Chr. Palästina. Er schreibt sein Evangelium und zieht als
Glaubensbote durch Persien und Äthiopien. In dem afrikanischen Land besiegt er die
Zauberer Zaroes und Arphaxat und Teile der Königsfamilie bekehren sich bei ihm.
Einer seiner Widersacher lässt ihn mit dem Schwert töten.
11. Judas Thaddäus
Judas Thaddäus geht nach Edessa (Urfa/Türkei) predigt auch in Syrien,
Mesopotamien, Phönizien, Armenien und zusammen mit seinem Bruder Simon dem
Zeloten in Persien. Dort werden beide von Mithraspriestern zu Tode gefoltert. Den
Leidenden erlöst ein Keulenhieb.
12. Simon der Zelot
Simon der Zelot missioniert vor allem unter Juden, die nicht im Heiligen Land leben.
Zusammen mit seinem Bruder Judas Thaddäus zieht er durch Persien. In der Stadt
Suanir (das alte Kolchis am Schwarzen Meer) wird er von Priestern des iranischen
Gottes Mithras mit einer Säge in zwei Teile zerschnitten.
13. Paulus
Paulus missionierte in Europa und Kleinasien. In Rom, wo er längere Zeit inhaftiert
war, wurde er unter Kaiser Nero 64 n. Chr. mit dem Schwert enthauptet. Das Kreuz
blieb ihm als römischer Bürger erspart.
Alle Apostel wurden grausam verfolgt und bis auf Johannes getötet, so wie Jesus es
ihnen gesagt hatte. Aber nichts konnte sie von ihrer Nachfolge abbringen. In jedem
Fall blieben sie treu und harrten aus.
Geht uns dies alles nichts mehr an, weil es der Vergangenheit angehört? Nein, denn
diese schrecklichen Ereignisse rund um die Zerstörung des Tempels sind eine
Vorschattung auf künftige Drangsale und Schwierigkeiten, die es zu allen Zeiten der
Kirchengeschichte für die Gläubigen gab und auch geben wird, bevor Jesus als König
wiederkommt , um sein ewiges Reich aufzurichten . Darauf warten wir voller
Sehnsucht!
Auch in unserer Zeit erleben Christen in aller Welt Zeiten der Bedrängnis und der
Verfolgung und wir brauchen nur in die islamische Welt (Iran, Syrien, Irak, Nigeria)
hineinzuschauen, oder nach Nordkorea oder Indien. Wir erleben derzeit wieder eine
starke weltweite Verfolgungswelle. In der westlichen Welt leben wir dabei
vergleichsweise noch wie im Schlaraffenland, obwohl uns hier eine andere
Verfolgung zunehmend heimsucht. Es kann zwar schon Mobbing und Ausgrenzung
sein, aber da ist auch gerade eine große Verweltlichung der Gemeinde Jesu. Der
Zeitgeist hat die Gemeinden oft fest im Griff und das Evangelium wird verwässert
und verdreht, so dass man von einer großen geistlichen Dürrezeit sprechen kann.
Satan gelingt es viele Gläubige in einen tiefen Schlaf zu versetzen und den Auftrag
Christi zu vergessen. Solltest du davon betroffen sein, dann lass dich neu aufwecken
und lass dich durch den Einsatz, den Mut und die Hingabe der Gläubigen
vergangener Tage herausfordern. Sie waren sogar bereit ihr Leben für Christus zu
lassen.
Vielleicht bist du aber auch gerade ganz persönlich mitten in einer Phase der
Herausforderung und dir steht das Wasser bis zum Hals. Du bist wirklich sehr
angefochten und weißt gar nicht wie es weiter gehen soll. Halte aus! Die Bibel sagt:
„Meine Brüder, achtet es für lauter Freude, wenn ihr in mancherlei Anfechtung
geratet, da ihr ja wisst, dass die Bewährung eures Glaubens Standhaftigkeit bewirkt.
(Jakobus 1,2) Es sind Zeiten der Glaubensprüfung, aber letztlich gehen wir gestärkt
heraus. Gott ist bei dir und lässt ohnehin nicht zu, dass es letztlich über deine Kraft
geht (1Korinther 10,13), auch wenn du vielleicht den Eindruck hast. Vertraue Jesus
und wirf dein Vertrauen nicht aus Frust weg, sondern bleibe ihm treu und du wirst
auch erleben, wie dein Herr dich aus der Not herausholt und rettet. Halte durch und
vertraue ihm! „Glückselig ist der Mann, der die Anfechtung erduldet; denn nachdem
er sich bewährt hat, wird er die Krone des Lebens empfangen, welche der Herr
denen verheißen hat, die ihn lieben.“ (Jakobus 1,12)
Das Ziel ist unsere Rettung
„Wer aber bis ans Ende standhaft bleibt, der wird gerettet werden .“
Warum sollen wir standhaft sein? Warum dran bleiben und ausharren?
Bogenschützen „harrten“ auf das Ziel hin aus. Sie hatten es fest im Auge und ließen
sich durch nichts davon abbringen. Unser Ziel, welches wir fest im Auge haben, ist
die Rettung, ist bei Jesus im Himmel zu sein. Ausharren basiert auf unserer
Fähigkeit, über das Natürliche hinaus auf das Geistliche zu blicken. Wir schauen eben
nicht auf das Vergängliche, Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare, auf das
Zukünftige, Ewige (2Korinther 4,18). Der Himmel ist unsere Zukunft!
Auf welche Weise auch immer, der Glaube wird wohl geprüft, aber die Frage ist, wie
wir damit umgehen. Nur wer durchhält, wer standhaft bleibt, wer ausharrt, der wird
gerettet! Aber wer schafft denn das eigentlich? Was ist, wenn man als Christ nichts
mehr kaufen darf, oder in ein Gefängnis gesperrt wird, wenn einem der Partner oder
die Familie genommen wird – es sei denn, man schwört seinem Glauben ab. Was ist,
wenn der Tod droht? Trauen wir uns zu, dennoch auszuharren? Haben wir die Kraft
in allen Versuchungen standhaft zu bleiben? Den psychisch Starken, oder den
Charakterstarken, den besonders Heiligen und Entschiedenen traut man vermutlich
noch einiges zu, aber was ist mit denen, die ohnehin immer mal wieder im Glauben
durchhängen und schwach sind? Oft lautet nun der Appell: „Du musst dich nur richtig
zusammenreißen und kämpfen und deinen ganzen Willen zusammen nehmen, dann
schaffst du es!“ Die Aufforderung, den guten Kampf des Glaubens
verantwortungsvoll ohne wenn und aber bis zum Ende zu kämpfen, ist ja einerseits
schon richtig. Paulus sagt auch: „Verwirklicht eure Rettung mit Furcht und Zittern!“
(Philipper 2,12) Alles geben! Aber wir zerbrechen, wenn wir dabei auf uns selbst
geworfen sind und meinen es komme letztlich auf uns an. Der Satz geht bekanntlich
noch weiter, auch wenn viele hier stehen bleiben und aus eigener Kraft standhaft zu
bleiben versuchen und sich bis zur Erschöpfung aufreiben, so nach dem Motto: „Mit
ach und krach, dem Lamme nach!“ Paulus sagt aber weiter: „Denn Gott ist es, der in
euch sowohl das Wollen als auch das Vollbringen wirkt nach seinem Wohlgefallen.“
(Philipper 2,13) Es ist Gottes Kraft, die in den Gläubigen mächtig das „Ausharren“
wirkt! Und Gottes Kraft ist bekanntlich auch im Schwachen mächtig (2Korinther
12,9). Gott selbst sorgt dafür, dass die Heiligen durchhalten, dran bleiben, standhaft
bleiben, ausharren! Es ist Sein Werk! Gott hat das gute Werk ins uns angefangen
und wird es vollenden (Philipper 1,6)! Jesus ist der Anfänger und Vollender unseres
Glaubens (Hebräer 12,2)! Am Ende wird sich jedoch einmal die Spreu vom Weizen
trennen. Die Mitläufer und Schein- und Namenschristen, werden sich abwenden,
aber die Wiedergeborenen, die werden aushalten bis ans Ende. Der Apostel
Johannes spricht über den Antichristen und das Ende der Zeit, über Abgefallene und
stellt dabei klar: „Sie sind von uns ausgegangen, aber sie waren nicht von uns; denn
wenn sie von uns gewesen wären, so wären sie bei uns geblieben. Aber es sollte
offenbar werden, dass sie alle nicht von uns sind.“ (1Johannes 2,19) Bist du von
neuem geboren? Gehörst du zu Jesus? Wenn ja, dann kannst du 100 % sicher sein,
dass du ausharren wirst und damit auch gerettet wirst. Dein Heil ist 1000 Mal
sicherer, als das Gold in Fort Knox! Dieses Wissen lässt uns nicht lau und lässig
werden, sondern spornt uns vielmehr an noch mehr für Jesus zu leben und wir
dürfen uns freuen einmal als Überwinder im Himmel alle Segnungen zu empfangen:
„Wer überwindet, dem werde ich zu essen geben von dem Baum des Lebens,
welcher in dem Paradies Gottes ist.“ (Offb. 2,7b)
„Wer überwindet, wird keinen Schaden erleiden von dem zweiten Tod.“ (Offb. 2,11b)
„Wer überwindet, dem werde ich von dem verborgenen Manna geben; und ich
werde ihm einen weißen Stein geben und, auf den Stein geschrieben, einen neuen
Namen, den niemand kennt, als wer ihn empfängt.“ (Offb. 2,17b)
„Und wer überwindet und meine Werke bis ans Ende bewahrt, dem werde ich Macht
über die Nationen geben; und er wird sie hüten mit eisernem Stab, wie Töpfergefäße
zerschmettert werden, wie auch ich von meinem Vater empfangen habe; und ich
werde ihm den Morgenstern geben.“ (Offb. 2,26-28)
„Wer überwindet, der wird so mit weißen Kleidern bekleidet werden, und ich werde
seinen Namen aus dem Buch des Lebens nicht auslöschen und seinen Namen
bekennen vor meinem Vater und vor seinen Engeln.“ (Offb. 3,5)
„Wer überwindet, den werde ich im Tempel meines Gottes zu einer Säule machen,
und er wird nie mehr hinausgehen; und ich werde auf ihn schreiben den Namen
meines Gottes und den Namen der Stadt meines Gottes, des neuen Jerusalem, das
aus dem Himmel hernieder kommt von meinem Gott, und meinen neuen Namen.“
(Offb. 3,12)
„Wer überwindet, dem werde ich geben, mit mir auf meinem Thron zu sitzen, wie
auch ich überwunden und mich mit meinem Vater auf seinen Thron gesetzt habe.“
(Offb. 3,21)
Also freue dich, egal was kommt, deine Zukunft, als Nachfolger von Jesus, ist der
Himmel. Um am Ende noch einmal auf den Vergleich mit dem Langlauf
zurückzukommen, den auch die Bibel gebraucht (1Korinther 9,24-27; Hebräer 12,1-
2) – wir wollen alles selber dran setzen, den Lauf zu gewinnen und dürfen dennoch
wissen, dass Jesus selbst dafür sorgt, dass wir das Ziel auch wirklich erreichen und
den Siegespreis erhalten. „Wer aber bis ans Ende standhaft bleibt, der wird gerettet
werden!“