Eine der Fragen, die ich hier gestellt habe, ist: Warum sollen wir täglich aus der Kraft des Evangeliums leben? Warum brauchen auch Christen die Gute Nachricht – und zwar jeden Tag?
Ich möchte darauf in zwei Teilen antworten.
- Das Evangelium ist die Kraft Gottes zur Veränderung
- Das Evangelium ist die Kraft Gottes für alles Alltägliche
Im letzen Artikel haben wir gesehen, dass unsere Heiligung nur mit dem Evangelium funktioniert. Es ist mehr als nur der Anfangspunkt. Wir benötigen das Evangelium jeden Tag, damit wir Jesus ähnlicher werden.
Heute Teil 2:
Das Evangelium ist die Kraft Gottes für alles Alltägliche
Es ist interessant, dass wir wenn wir an das Evangelium denken, meinen, wir hätten es mit etwas Alltagsfernem zu tun. Und gleichzeitig wünschen wir einander ständig »Gottes Segen« oder »viel Kraft (vom Herrn)«.
Worauf gründen sich unsere guten Wünsche für einander? Worauf bauen wir unsere Hoffnung, wenn wir sagen, dass Gott den Tag schon gut machen wird?
Segenswünsche
Wünsche ich jemandem Gottes Segen, so erinnere ich eigentlich nur an Epheser 1,3:
Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der uns gesegnet hat mit allem geistlichen Segen im Himmel durch Christus.
Denn all der Segen Gottes, den wir empfangen, ist unser in Christus. Lesen wir in den darauf folgenden Versen über die Grundlage (Vers 4 beginnt mit einem »Denn«), so erfahren wir, dass es die Rettung ist, die uns in Christus zuteil geworden ist. Und durch diese Rettung, die ja durch den Glauben an das Evangelium kommt, sind uns alle Segnungen Gottes zuteil geworden.
Merke: Nur durch Christus, der das Zentrum des Evangeliums ist, nur durch das Evangelium ist es uns überhaupt möglich, einander Gottes Segen zu wünschen.
Alles wird gut
Wenn wir davon reden, dass Gott alles gut machen wird, dann denken wir zuerst an Römer 8,28 und das ist auch gar nicht so verkehrt. Aber lesen wir einmal den direkten Kontext mit:
28Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind. 29Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. 30Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen; die er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht. 31Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? 32Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? (Betonungen von mir)
Merke: Vers 29 beginnt mit einem »Denn«.
Wenn wir von der Vorherbestimmung zur Gleichförmigkeit mit Christus (Vers 29) lesen, dann erinnern wir uns an den letzen Blogartikel. Wenn wir in Vers 31 zur Schlussfolgerung kommen, dann erklärt uns Vers 32, warum wir richtig liegen: weil Gott Seinen Sohn nicht verschont hat, sondern für uns hingegeben hat.
Ich glaube, deutlicher könnte die Botschaft des Evangeliums vom Kreuz Christi nicht in diesen Abschnitt eingewebt sein.
Fortsetzung
Im nächsten Eintrag wollen wir sehen, dass sogar jede Verheißung einen Bezug zum Evangelium hat. Keine Sorge, wir werden nicht alle Verheißungen der Bibel durchgehen.
Außerdem werde ich dann auch ein paar Fragen zum Nachdenken anhängen.